Die Gruppe „Palästina spricht“ hat für den 23.10 zu einer Demonstration „Stoppt den Krieg gegen Gaza“ aufgerufen. Das Freiburger Friedensforum, in dem auch DFG-VK Aktive mitarbeiten, hat hierzu eine Erklärung abgegeben. Diese verurteilt den terroristischen Überfall der Hamas vom 7. Oktober mit mehr als 1300 Toten, noch mehr Verletzten und die Geiselnahme von über 200 Menschen, zumeist Zivilisten. Als Reaktion hierauf bombardiert Israel massiv den Gazastreifen und hat eine Blockade von Wasser, Lebensmittel, Strom und Energie gegen die mehr als 2 Millionen Bewohnern des Gaza verhängt. Das Friedensforum fordert einen Stopp des Krieges und hält es für nachvollziehbar und legitim, dass auch die Palästinenser das Recht haben , in dieser Situation ihre Erfahrungen mit Leid, Unrecht und Ungerechtigkeit darlegen.
Erklärung des Friedensforums
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Friedensfreunde und Friedensfreundinnen,
wir vom Freiburger Friedensforum möchten Sie und Euch auf die Demonstration der Gruppe „Palästina spricht“ am Montag 23.10.23, 16.00 Uhr aufmerksam machen.
Der Demonstrationaufruf mit dem Titel „Stoppt den Krieg gegen Gaza“ wird bei einigen von Ihnen und Euch auf Widerstand stossen, da er einseitig scheint. Es geht den Initiatoren und Initiatorinnen jedoch um die am meist bedrohten Menschen im Gazastreifen.
Wir können das nachvollziehen. Das heißt für uns nicht, dass wir es dabei belassen wollen. Deshalb sehen Sie und Ihr unten angeführt den Aufruf des Netzwerk Friedenskooperative, hinter dem wir
stehen und wofür wir uns einsetzen und Sie und Euch auch bitten, ihn zu unterschreiben.
Wir vom Friedensforum verurteilen den Terror der Hamas als schweres Verbrechen, das durch nichts zu rechtfertigen ist, stellen uns hinter die Forderung nach Freilassung aller Geiseln und erwarten
verstärkte diplomatische Anstrengungen auch seitens der Bundesregierung.
Durch die Kriegshandlungen auf beiden Seiten, besonders im Gaza, sind die von der Hamas gefangenen Geiseln und viele Menschen in größter Gefahr. Jetzt müssen Palästinensische Organisationen das gleiche Recht haben, ihre Erfahrungen mit Leid, Unrecht und Ungerechtigkeit darzulegen. Deshalb werden wir an dieser Demonstration teilnehmen, da wir die Menschen von „Palästina spricht“ als eine sehr offene
internationale Gruppe von aufrichtig denkenden jungen Menschen kennen lernen konnten.
Mit friedlichen Grüßen
Freiburger Friedensforum
Uta Pfefferle
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Aufruf des Netzwerk Friedenskooperative Bonn vom 19. Oktober 2023
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Menschen in Israel wurden jüngst von der Hamas brutal angegriffen. Ihnen gilt unsere Solidarität und unser Mitgefühl. Nichts rechtfertigt diese Gewalt. Jüdische Menschen auf der ganzen Welt und auch in Deutschland erleben momentan verstärkt Antisemitismus. Dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen!
Das Massaker kann nicht als Rechtfertigung für weitere Kriegsverbrechen dienen, welche gerade in Gaza verübt werden, wie beispielsweise die Bombardierung ziviler Infrastruktur. Alle Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sind an völkerrechtliche Abkommen gebunden.
Die palästinensische Zivilbevölkerung darf nicht kollektiv bestraft werden. Ihnen gilt unsere Solidarität und unser Mitgefühl. Antimuslimischer Rassismus nimmt weltweit und auch in Deutschland zu.
Auch dem müssen wir uns entschieden entgegenstellen!
Gewalt kann nicht mit Gewalt bekämpft werden. Zivilist*innen in Israel und Palästina, darunter viele Kinder, zahlen den höchsten Preis.
Wir fordern Sie als Bundesregierung daher auf, sich einzusetzen für:
• Deeskalation und einen sofortigen Waffenstillstand, einschließlich des Stopps der
Luftangriffe auf Gaza,
• die Freilassung aller Geiseln,
• den Schutz von Zivilist*innen,
• die Einrichtung von Korridoren für die sichere Lieferung von dringend benötigten und
lebenswichtigen Hilfsgütern nach Gaza,
• die Einhaltung und Wahrung des Völkerrechts, insbesondere der Genfer Konventionen,
• unabhängige Ermittlungen zu Kriegsverbrechen.
Die grausamen Bilder aus Israel und Palästina gebieten es, alles Erdenkliche zu tun, um zur Deeskalation der Lage beizutragen und eine Ausweitung der Gewalt im Nahen Osten zu verhindern! Wir bitten Sie
deshalb, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, damit das Leiden und Sterben aller Betroffenen ein Ende findet!
Auf der Seite https://www.friedenskooperative.de/
können wir diesen Appell unterschreiben.