Eine gemeinsame Vortrags-Veranstaltung der VVN-BdA , des Freiburger Friedensforums und der DFG-VK zum Thema: Kreuzzug gegen den Bolschewismus,NS-Propaganda zur Rechtfertigung des Überfalls und deren Fortwirkung im Kalten Krieg bis heute.
Am 22. Juni 1941 fielen Truppen der deutschen Wehrmacht in der Sowjetunion ein – und entfesselten einen Vernichtungskrieg, der 27 Millionen Sowjetbürger*innen das Leben kostete. Der Überfall verstieß gegen den im August 1939 geschlossenen Nichtangriffspakt, die praktizierte Kriegsführung gegen das bis dahin geltende Kriegsvölkerrecht: Der durch die herrenrassenideologische NS-Propaganda als „jüdisch-bolschewistisch“ gebrandmarkte „Feind“ sollte nicht nur besiegt, sondern „vernichtet“ werden. Die von oberster Stelle ausgegebene Devise der Wehrmacht lautete: erobern, zerstören und auslöschen.
80 Jahre später befinden sich die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland auf einem Tiefpunkt. Sanktionen und nicht Dialog bestimmen das Klima. NATO-Manöver an der Westgrenze Russlands und verstärkte Aktivitäten zur Einbindung der Ukraine in die NATO verschärfen die Spannungen, beantwortet durch Panzer-und Truppenaufmärsche auf der anderen Seite. Alte Feindbilder scheinen überlebt zu haben bzw. wiederbelebt zu werden. Im Konfliktfall droht Deutschland zum Schlachtfeld eines auch atomaren Krieges zu werden.
Anlässlich des Jahrestags des Überfalls auf die Sowjetunion hält der Militärhistoriker Wolfram Wette auf Einladung der VVN-BdA Freiburg hierzu einen Vortrag. Dabei geht es neben dem Feindbild des von Hitler als „asoziales Verbrechertum“ definierten Bolschewismus und der vom Geist des Antikommunismus geprägten Kooperation der BRD mit den westlichen Siegermächten auch um das „deutsche Trauma: Die Russen kommen!“
Zur Person:
Prof. Dr. Wolfram Wette (Jg. 1940) war als Professor für Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Freiburg tätig. Darüber hinaus wirkte als Stadtrat in Waldkirch für die SPD-Fraktion. Er publizierte zahlreiche Beiträge und Bücher zur nicht nur militärischen NS-Geschichte und zu friedenspolitischen Themen, darunter „Karl Jäger. Mörder der litauischen Juden“ (2011). Für seine langjährige und ergebnisreiche Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit Waldkirchs wurde er dort im Oktober 2020 zum Ehrenbürger ernannt.
Aktuelle Ansichten und Wahrnehmungen zu Russland
Bedrohung Russland
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